Gin Wissen
Eine kleine Geschichte zur Entstehung des Gin
Wie so häufig ist der Ursprung eines Kultgetränks die Medizin. In Zeiten der Pest zwischen 1330 und 1340 wurde der Gin – Genever – wegen seiner beruhigenden Wirkung auf Magen und Darm geschätzt. Der malzige Geschmack von Genever wurde aus einer fermentierten Maische aus Roggen, Mais und Weizen hergestellt, der Wacholder war für die heilende Wirkung zuständig.
Im 16. Jahrhundert wurde Alkohol mehr zu Genuss- als zu medizinischen Zwecken hergestellt. 1575 brannte Lucas Bols am Stadtrand von Amsterdam wohl den ersten Gin mit in der Stadt erhältlichen Gewürzen.
Während des Holländisch-Spanischen Krieges um 1621 kamen die unterstützenden englischen Soldaten auf den Geschmack des Genevers und exportierten ihn beim Abzug nach England. Dort wurde er in kürzester Zeit bekannt und in London sowie in den südenglischen Hafenstädten kopiert. Die Engländer verkürzten den Namen auf Gin. 1638 wurden die ersten Qualitätsstandards für englischen Gin durchgesetzt.
Es dauerte noch bis ins 18. Jahrhundert, damit aus dem bekannten holländischen Genever der heutige London Dry Gin wurde.
Um 1769 wurde der erste London Dry Gin lanciert. Wacholder, Koriandersamen, Engelwurz, Orangen- und Zitronenschalen sowie weitere geheime Zutaten dienten als Botanicals. Der größte Unterschied zu bereits bekannten Sorten war das Weglassen des ursprünglich hinzugefügten Zuckers.
Bis Ende der 1990er Jahre passierte nicht viel; eine Ginsorte und ein Tonic waren oft ausreichend in einer Bar.
Im Jahr 2000 entstand aus einer Idee heraus eine ganz neue Gin-Richtung. Wacholder stand nun nicht mehr im Vordergrund, sondern wurde mit Blüten, Samen, Beeren und weiteren Früchten aromatisiert – New Western Dry Gin!
Nicht die großen Marken machen den heutigen Ginmarkt so reichhaltig, sondern die vielen kleinen Brennereien, die fast täglich mit Mazeration und Destillation die Aromen neuer Botanicals einfangen.
Seid gespannt, was uns noch alles einfällt.
Euer Team von der Gin Schmiede Neumarkt